2020 Blaufränkisch Ried Szapary – Schiefer

Uwe Schiefer liebt den Blaufränkisch. Die Ried Szapary ist ihm dabei sehr nah am Herzen. Mit ihr kann er so richtig zeigen, was die Region ausmacht.

Ich kenne Uwe Schiefer schon sehr lange und habe seine ersten Schritte als Winzer miterlebt, muss aber gestehen, dass ich ihn immer stark mit der Ried Reihburg verknüpft habe. Wie so viele. Mit genau diesem Wein hat er zu Beginn seiner Winzerlaufbahn natürlich so richtig für Aufsehen gesorgt. „Reihburg war schon immer ein kraftvoller Typ, der auch Fans von Supertuscans und Co abgeholt hat. Szapary wirkt etwas karger und ist deshalb meistens in seinem Schatten gestanden“, sagt er. Die beiden Rieden liegen am Eisenberg nicht weit auseinander. Ihr Terroir unterscheidet sie dennoch.

Szapary hat viel grünen und etwas blauen Schiefer im Boden. Die Riede wird von Norden durch den angrenzenden Wald geschützt. Die Weine haben eine kühle, würzige Rauchigkeit. Im Reihburg hingegen herrscht toniger Boden mit Quarz und Glimmer vor. Hier scheint den ganzen Tag die Sonne. Das äußert sich in stoffiger, dunklerer Stilistik. In der Jugend haben die Weine mehr Power, Szapary ziert sich da eher. Der zeigt erst mit gewisser Reife, was er kann. Szapary ist Uwe Schiefers Herzblutswein. Ihn hat er auch für die Tafel bei seiner Hochzeit ausgewählt. Das sagt eigentlich alles.

Der erste Weingarten, den Schiefer von Beginn an bewirtschaftet hat, war der Szapary. „Es war eine Parzelle, in der je zu einem Viertel Grüner Veltliner, Welschriesling, Blaufränkisch und Portugieser stand. Das habe ich zugunsten des Blaufränkers verändert“, erzählt er. Mittlerweile besitzt Schiefer 4,2 Hektar in der Riede. Darunter auch eine sehr steile Anlage in Stockkultur, die er je nach Jahr und Möglichkeit extra ausbaut. Ganz einfach deshalb, weil der Wein so unglaublich charaktervoll ist. 2020, im kühleren Jahrgang der Gegensätze, ist die Stockkultur aber Teil der Szapary-Gesamtfüllung.

Der Wein reifte 3,5 Jahre im großen Eichenfass, bevor er in die Flasche kam. Für mich ist er ein klares Eisenberg-Statement: Kräuterwürzig, tabakig, samt dunkler Kirsche, Brombeere und etwas Cassis im Duft. Mit Luft kommt seine markante Rauchigkeit stärker zum Tragen. Am Gaumen schiebt der Wein richtig an. Sein Tanningerüst ist fest strukturiert. Aktuell ist er ein echter Jungspund, dem ich versucht habe durch Dekantieren und Zeit im Glas ein Maximum an Ausdruck zu entlocken. Einiges gab er schon her, anderes wollte er noch für sich behalten. Das ist gleichzeitig auch sein Versprechen für eine lange Zukunft. Als Ex-Sommelier musste ich Schiefer natürlich fragen, wozu der 2020 Blaufränkisch Ried Szapary einschenken würde. Hier seine Tipps: Er mag ihn klarerweise zu klassischem, dunklem Fleisch, zum Steak oder Geschmorten. Kross gebratener Zander mit scharfem Paprikakraut oder dunkles, rauchiges Gemüse vom Holzkohlengrill sind weitere Tipps.

@Kalk&Kegel