Oft sind es die unerwarteten, spontanen Begegnungen, die im Gedächtnis bleiben. Wie jene mit einem Wein aus dem Loiretal, der uns Ende August einen lauen Sommerabend noch genussvoller und schöner machte. Zu kleinen, gebackenen Steinpilzen und geschmorten Ochsenbackerl (herrlich aus der Küche von Wolfgang Reiter – Wirt z’Neuhausen) ließen wir einen Grolleau von Clau de Nell aus dem Jahr 2010 öffnen.
Vom ersten Dufteindruck bis zum letzten Schluck überzeugte uns dieser herrliche Rote aus der uralten, autochthonen Sorte. In den vergangenen Jahren ist ihr Rebbestand stark geschrumpf. Nur ganz wenige Winzer(innen), wie Anne Claude Leflaive eine war, voll Leidenschaft für die Region und ganz der Biodynamie verschrieben, gaben und geben ihr eine Chance. Gottseidank!
Der Wein strahlt in einem leuchtenden dunklen Kirschrot – keine Spur von Reife. Im Duft mischen sich eine eindrückliche Mineralität mit dezenter Kräuterwürze und einer fast jugendlichen dunklen Beerenfrucht. Fantastisch. Am Gaumen wirkt der Wein ungemein elegant und fast ein wenig frech, herausfordernd und engmaschig. Ein Vergnügen abseits des Mainstream und eine unbedingte Kaufempfehlung.
Danke an die Visionärin Anne Claude Leflaive. Sie hätte eine große Freude, wenn sie sehen könnte, welch großen Genuss ihre Weine machen.